Grün oder schwarz - keine Frage der politischen Einstellung


Es ist schon eine unübersichtliche Vielfalt, die einen fast erschlägt, wenn man so vor einem Teeregal im Supermarkt steht. Im Prinzip jedoch, wenn man mal zu den Wurzeln zurückgeht, geht es beim Tee nur um die Blätter einer einzigen Pflanze. Das ist nämlich die sogenannte Kamelienpflanze, botanisch Camellia, eine Teepflanze, die vorwiegend in China und Indien wächst.
Je nach Herkunft und wie die Blätter im Produktionsprozess behandelt werden, entsteht daraus mal schwarzer Tee, mal grüner, gelber oder auch ein Oolong Tee. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Behandlungs-verfahren und -varianten mit den daraus resultierende Teesorten.

China und Assam

Man unterscheidet zwei Ursorten der Teepflanze: die chinesische Teepflanze und die Assam-Teepflanze aus Indien. Aus diesen beiden sind viele unterschiedliche Arten erwachsen, die sich in der Widerstandsfähigkeit, im Wuchs, im Geschmack und vielen anderen Faktoren unterscheiden. Für die Feinheit eines Tees ist darüberhinaus der Boden von großer Bedeutung, die Höhenlage, der Witterungsverlauf und, ganz wichtig, der Erntezeitpunkt. Es gibt mehrere Erntezeitpunkte im Jahr und dementsprechend auch unterschiedliche Qualitäten.
In höheren Bergregionen wächst der Tee deutlich langsamer und ist daher weniger ergiebig, aber das Aroma entwickelt sich besser. Aus diesen Regionen kommen daher die eleganteren Tees, die teuren Tees.

Die Spitze ist Spitze

Bei der Ernte erreicht man die beste Qualität, wenn man von der Teepflanze von jedem Zweig immer nur die Spitze und zwei nachfolgende Blätter erntet. Das muss natürlich auch zum richtigen Zeitpunkt geschehen. Bei echten Spitzentees erfolgt auch heute noch die Ernte von Hand, d.h. man muss sehr genau nur die Knospe und die ersten zwei Blätter in die Hand nehmen und vorsichtig abpflücken. Das schafft in der geforderten Qualität bisher noch keine Maschine, obwohl heute natürlich ein Großteil der Tees maschinell geerntet wird.

Schwarztee

Wenn nun die Spitze mit den beiden Blättern geerntet wurde und der Tee im Korb in die Teefabrik gekommen ist, dann muss ganz schnell dem Tee die Feuchtigkeit entzogen werden. Das geschieht durch warme Belüftung mit 25–35°C. Wenn die Blätter dann so richtig trocken und welk sind, werden sie gerollt, damit der Zellsaft austritt und eine Fermentation in Gang gesetzt wird. Das Blatt verfärbt sich durch den Gährungsprozess und wird zunächst kupferrot. Und wenn man nun den Trocknungsprozess noch weiter fortsetzt, dann wird aus dem roten Zellsaft eine schwarze Substanz. Durch dieses Herstellungsverfahren, bei dem die Gärungsprozesse intensiv genutzt werden, entsteht also ein Schwarztee.

Grüntee

Bei Grüntee muss der beschriebene Fermentationsprozess vermieden werden. Die Blätter werden nicht nur einem Trocknungsprozess, sondern auch einer massiven Hitzebehandlung ausgesetzt. Diese Hitze macht den Fermentationsprozess unwirksam, da die Enzyme nicht so wirken können wie beim Schwarztee-Verfahren. Deswegen tritt auch keine Färbung ein.

Oolong

Also: Grüntee und Schwarztee unterscheiden sich einfach nur in ihrer Produktionsmethode. Andere Teesorten, zum Beispiel der Oolong, ist ein Tee quasi an der Schnittstelle zwischen grünem und schwarzem Tee, er entsteht durch eine Abwandlung des Fermentierungsprozesses. Der Oolong hat den Ruf, der „Champagner unter den Tees“ zu sein.

Woher?

Die wichtigsten Erzeugerländer von Tee aus der Kamelienpflanze sind seit jeher China, Indien und Ceylon, das heutige Sri Lanka. Erst im 17.Jahrhundert im Zuge der sich ausweitenden europäisch-asiatischen Handelsbeziehungen kam der Tee auch nach Europa und Nordamerika. Und nochmal viele Jahre später, im 19.Jahrhundert, erfuhr man erst in Europa, dass Grüntee und Schwarztee von derselben Pflanze stammen.

Es gibt auch andere

Neben dem eigentlichen Tee, der aus den Blättern der Kamelie hergestellt wird, findet man in den Teeregalen im Supermarkt ja noch viele andere Arten, die in Deutschland auch als Tee bezeichnet werden, obwohl es eigentlich keine sind. Ganz bekannt sind ja der Roiboos und Honeybush aus Südafrika und der Mate-Tee aus Südamerika. Diese sind Produkte aus Heilkräutern und Früchten, aus denen wohlschmeckende und teeähnliche Aufgüsse hergestellt werden, um die wertvollen Inhaltsstoffe für die Gesundheit zu nutzen.

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